Meine Verwandten aus Buch bei Illertissen sind beim Aufräumen auf ein Bild aus dem Nachlass meiner Großeltern gestoßen, das sie dann mir überlassen haben (Danke, Elisabeth!). Es stammt von dem Maler Georg Schödl (Schödl-Schorsch), der 1900 in Marienbad geboren wurde und in Prag Kunst studierte. Das Bild hing bei meinen Großeltern Georg und Margarete Kliebhan in ihrer Wohnung in Buch über dem Sofa (ich kann mich zwar nicht mehr daran erinnern, aber es gibt ein Foto davon).
Wie das Bild zu meinen Großeltern kam ist unklar. Theoretisch denkbar wäre, dass sie das Bild schon in Eger hatten und bei der Vertreibung mitgenommen haben. Allerdings scheint mir das eher unwahrscheinlich. Sie hatten bei der Vertreibung sicher Wichtigeres im Sinn als das Mitschleppen eines Bildes von einem recht unbekannten Maler.
Dass sie das Bild in ihrer neuen Heimat Bayern gekauft haben ist aber ebenfalls wenig wahrscheinlich. Sie hatten wenig Geld und waren zunächst in Weinberg bei Feuchtwangen einquartiert, bevor sie dann Mitte der 50er Jahre nach Buch umzogen. Kunstkäufe waren da sicher kein Thema.
Was ich mir allenfalls vorstellen kann: das Bild könnte ein Geschenk meines Vaters sein. Mein Vater Franz Kliebhan liebte die Kunst, studierte selbst an der Kunstakademie und begann in dieser Zeit, eine eigene Kunstsammlung aufzubauen. Nun waren Schödls Stillleben sicherlich nicht sein Geschmack (er bevorzugte das Informelle), doch Motiv und Herkunft des Malers passten gut zu meinen Großeltern. Wie es genau war werden wir wohl nie erfahren …
Über den Maler gibt es im Internet recht genaue Informationen:
https://www.wer-weiss-was.de/t/wer-kennt-den-deutschen-maler-schadl-schorsch/9392340/